Ich bin gerade am Ankommen, neu sortieren, sich zurecht finden. Die Zeit vorher war super anstrengend. Die letzten 4 Monate Vorbereitung und auch das hier ankommen. Alles neu. Ich kenne das bereits von mir. Bei zu viel Stress werde ich krank, wenn der Stress dann nachlässt. Meistens einfach ne Erkältung. Ich hatte schon gedacht, ich bleibe diesmal verschont, aber leider nicht. 4 Tage nach unsere Anreise in Koh Lanta habe ich in der Nacht Halsschmerzen und Fieber. Das Fieber ist am nächsten weg, aber die Halsschmerzen bleiben. Als die Schmerzen drei Tage später nicht besser sind, gehen wir zum Arzt. Es stellt sich raus, dass ich eine Mandelentzündung habe. Mist. Antibiotika. Der Arzt hängt mich für die erste Dosis an den Tropf und verschreibt mir Antibiotika Tabletten. Ich bin super super froh, dass Karli bei mir ist. Der Tropf war mir wirklich sehr ungeheuer. Wir finden später raus, dass Antibiotika in Thailand frei verkäuflich ist und in jedem Supermarkt erhältlich ist.
Achja für meine Halsschmerzen habe ich drei Tage nach Kamillentee gesucht. Wir haben mindestens 10 Läden abgeklappert. Nichts. Wird hier nicht getrunken. Als ich dann doch irgendwann welchen gefunden habe, war ich mega Happy!
Parallel dazu gibt es sehr viele Fragen, die ich in meinem Kopf habe: was mache ich grundsätzlich hier? Warum bin ich hier? Was mache ich hier als "weißer reicher" (reich im Vergleich zu den einheimischen)? Nehme ich den Thais nicht irgendwie ihre tollen Strände weg? Wie finde ich mich hier zurecht? Ich fühle mich überfordert. Bin ich wirklich so taff und abenteuerlustig, wie ich mich bisher gehalten habe? Ich wollte nicht als "normaler" Tourist durch Asien reisen. Also weil, wenn man sich in Thailand so manche Urlaubsdestinationen anschaut, die von Ausländern total überrannt werden, wo jeder auf der Straße eine helle Hautfarbe hat (westliche Wurzeln hat) und jeder hinter einem Tresen asiatischer Abstammung ist, fragt man sich schon, was man hier macht. Solche und viele weitere Fragen beschäftigen mich.
Und Sorgen. Ich mache mir immer wieder Sorgen. Überall alles mögliche. Was alles passieren kann. Unfälle, Tsunamis... Ich führe es hier Mal nicht weiter aus.
Irgendwann während ich am Strand liege, stelle ich fest, dass ich nur am denken bin. Gedanklich überall, nur nicht im hier und jetzt. Und das obwohl ich es gerade nicht schöner haben könnte. Der feine Sand unter meinen Füßen, Meeresrauschen in meinen Ohren, und so viele süße kleine Krebse. Und ich kann es gar nicht genießen.
Anstrengend.
Die folgenden Tage beschließe ich mehr im hier und jetzt zu sein. Ich weiß, dass es keine einfache Aufgabe für mich wird weniger zu grübeln. Aber mich stresst es einfach sehr diese Grübelei, diese Denkerei und die Sorgen. Es ist es schon so anstrengend genug sich in einer fremden Kultur zurecht zu finden. Da macht es keinen Sinn, wenn ich mir das Leben zusätzlich noch schwer mache. Es zieht mir Energie, die ich für wichtigere Dinge brauche. Und außerdem habe ich diese Reise nicht angetreten, um mich zu stressen. Ich werde die kommenden Tage anfangen ein zwei Mal kleine Meditationen zu machen. Ich habe da eine ganz gute App auf dem Handy.
Ich bin sehr glücklich, das Karli und ich diese Reise zusammen antreten. Karli bringt mich immer wieder runter. Erdet mich.
Zum Beispiel hinsichtlich der Frage zu dem moralischen Aspekt des Reisens habe ich beschlossen: Ich werde die Welt nicht verändern. Egal ob ich hier in Asien bin oder Zuhause, Asien wird weiter ein tolles Reiseziel für Europäer bleiben und sich weiter verändern. Egal ob ich die Veränderungen gut finde oder nicht und egal ob wir jetzt hier sind oder nicht.
Sooooo das war heute aber Mal ein Brett an Blogbeitrag. Aber gehört auch dazu.
📷 in dem Fotoalbum zu Koh Lanta (selbes Album wie zum Beitrag Koh Lanta) findest du zur auflockerung ein paar schöne Fotos
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