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AutorenbildJanine

Vietnam - Hanoi !

Aktualisiert: 4. Dez. 2023

Vietnam, 11. Mai bis 19. Mai 2023

  • 27.04. - 02.05.23 Hanoi

  • 02.05. - 11.05.23 Cat Ba plus Ninh Binh (siehe letzter Beitrag)

  • 11.05. - 19.05.23 zweiter Besuch in Hanoi



Hanoi

Nachdem wir uns Cat ba und Ninh Binh angeschaut haben, sind wir wieder zurück in Hanoi. Und nun sind auch Anne und Michel, unsere Freunde, zuhause in Hanoi. Wir durften uns wieder im Gästezimmer einziehen. Für Karli und mich war es ein absolutes Highlight eine Küche zu haben. Das erste Mal seit 3 Monaten wieder in einer richtigen Küche stehen. Die ganzen Hostels und Guesthouses keine haben. Hier haben wir endlich mal wieder die Möglichkeit selber zu kochen! Und uns morgens selber Kaffee zu machen! Kein Pulverkaffee, sondern richtigen Bohnenkaffee! Und das eigene Lieblingsfrühstück!


Am Samstag sind wir gemeinsam durch Hanoi gelaufen. Zu einer beliebten Pagode, dann am See vorbei bis zur Altstadt von Hanoi.


Anne und Michel arbeiten, dementsprechend haben sie unter der Woche nur wenig Zeit. Wir waren aber mehrmals gemeinsam vietnamesisch essen. Anne kennt einfach die leckersten Speiselokale hier! Wir haben uns einmal durch die ganze vietnamesische Küche probiert. Asiaten essen immer warm, sowas wie eine deutsche kalte Brotmahlzeit oder allgemein Teigprodukte sind in der vietnamesischen Küche Fehlanzeige. Genauso untypisch wie Teigprodukte ist vegetarisches essen. In den Restaurants findet man nirgends auf der Karte vegetarische Gerichte. Übrigens nicht nur in Vietnam sondern überall wo wir bisher waren. (Ausgenommen sind westliche Restaurants, hier findet man vegetarisches.) Da ich es spannend finde, da zu essen, wo die Einheimischen essen und ich natürlich auch alle typischen Gerichte eines Landes probieren möchte, habe ich mein vegetarisches Dasein erstmal pausiert. Gerade in Hanoi sollte man in die Lokale gehen, die nur ein Gericht anbieten. Die haben sich auf "ihr" Gericht spezialisiert und da schmeckt es am besten. Es gibt Läden in denen jeweils nur Bahn Xeo (=gefüllter, knuspriger Reispfannkuchen) oder Pho Bo (=Suppe mit Rindfleisch) oder Bun Bo (=Rindfleisch-Nudelsalat) oder Bun cha (= Gericht aus gegrilltem Schweinefleisch und Reisnudeln) oder Chả Cá (marinierter Fisch im Wok).

Wir probieren aber auch ganz viele anderen Sachen aus. In einem koreanischen HotPot Restaurant habe ich sogar einen Hühnerfuß gegessen.


Anne, Michel, Karli und ich beim Cha Ca essen


Couchsurfing

Karli und ich haben unseren Couchsurfing Account wieder belebt und in den letzten Wochen immer mal wieder nach einer Couch gesucht. In der Vergangenheit hat es aus verschiedenen Gründen nie geklappt. Für diejenigen unter euch, die von Couchsurfing noch nichts gehört haben, erkläre ich es hier: Couchsurfen ist ein Portal, wo Leute ein Bett oder eine Couch für Reisende anbieten können.


Hier in Hanoi haben wir über dieses Portal Sue kennen gelernt und haben eine Nacht bei ihr geschlafen. Wir sind nachmittags bei Sue angekommen, aber bevor sie uns ihr zuhause gezeigt hat, hat sie uns mit in ihre Englisch-Schule genommen. Sue hat mit ihrem Bruder gemeinsam vor 2 Jahren ihre eigene Sprachschule aufgemacht und sie sind damit sehr erfolgreich. Sie hat uns mit in ihren Unterricht genommen. Sowohl für uns als auch die Kiddies war das eine tolle Erfahrung. Viele der Kinder haben Angst davor mit Ausländern zu sprechen. Sie sind super aufgeregt und nervös. Uns hat sich der Grund dafür nicht erschlossen. Nicht zuletzt, weil das Englisch von den Kiddies super ist. Weit überdurchschnittlich im Vergleich zu den Vietnamesen. Und ehrlicherweise teilweise auch besser als Karli und mein Englisch. Mit einem älteren Jungen, ca. 14 Jahre, hatten wir die Gelegenheit etwas länger zu reden und dadurch einen Einblick in sein Leben zu kommen. Wie wir vorher schon von Anne gehört haben, ist das Verhältnis zwischen Eltern und Kinder häufig viel strenger als in Deutschland. In Deutschland werden Kinder in der Regel früh dazu ermutigt eigene Entscheidungen zu treffen. In Vietnam ist es relativ üblich auch im Erwachsenenalter den Wünschen der Eltern zu entsprechen. Bildung hat einen sehr hohen Stellenwert, Schule ist mit einem noch viel höheren Leistungsdruck versehen als in Deutschland. Es kommt nicht selten vor, dass Eltern umziehen, damit die Kinder eine bestimmte Schule besuchen können. Das so als ganz ganz grober Eindruck. Ein Land und seine Bevölkerung ist super komplex und ich finde es schwierig so stark zu vereinfachen, besonders da ich erst so ein paar Tagen hier bin. Aber an dieser Stelle möchte ich euch gerne eine YouTuber in empfehlen. Ihr Name ist Uyen, sie ist Vietnamesin, lebt seit 4 Jahren in Deutschland und vergleicht auf sehr humorvolle Art und Weise die Kulturen von Vietnam und Deutschland. Ich liebe sie. Hier ein Video, wo sie vergleicht was passiert, wenn man als Kind in dem Haus der Eltern ein Glas zerbricht. https://www.youtube.com/shorts/s0pcTyhtLbU


So ich bin ein wenig abgeschwiffen. Zurück zu Karlis und meiner Erfahrung bei Sue. Nach der Schule hat uns Sue zu ihrer Wohnung mit genommen. Sue selber ist erst 3 Stunden später Heim gekommen, sie hatte noch mehr Arbeit in ihrer Sprachschule. Das war aber nicht schlimm, in der Wohnung warteten Sues Mama, ihr Bruder und die Frau des Bruders auf uns. Sue wohnt in der Wohnung mit den beiden letzenern, der Bruder mit seiner Frau. Die Mama wohnt normalerweise auf dem Land. So waren wir aber in dieser Nacht zu 6 in einer 60qm Wohnung.


Das Abendessen haben wir auf vietnamesische Art und weise zu uns genommen. Wir saßen alle zusammen im Wohnzimmer auf dem Boden im Kreis. Also auf Yoga Matten. In der Mitte war auf einem Elektroplatte ein Topf in dem wir "Hot Pot" hatten. "Hot Pot" ist das asiatische Raclette. In dem Topf mit heißer Brühe legt jeder das Essen rein, was er gerne essen würde. Das Gemüse und Fleisch wird nicht alles auf einmal in den Topf gegart, sondern Stück für Stück reingelegt, immer wenn Platz frei ist.


In der 60qm Wohnung gab es zwei Schlafzimmer. Karli und ich haben das eine Schlafzimmer bekommen. Die Mädels (Sue, ihre Mama und die Schwägerin) haben sich das andere Schlafzimmer geteilt und der Bruder hat im Wohnzimmer auf dem Sofa gepennt. Für sie schien das ganz normal zu sein, nichts außergewöhnliches. Die Familie war auch nicht zu arm. Das Konzept des "Wohnen" hat einen geringeren Stellenwert als im deutschen. Was meine ich mit dem Konzept des Wohnens? Diesen Wunsch nach einem gemütlichen Zuhause, in dem man sich wohlfühlt und es schön aussieht und ordentlich ist. Glaubt es mir oder nicht, aber das ist hier Asien ganz anders als bei uns. Ihr wollt ein paar Beispiele? In Restaurants und Cafes ist es uns schon einige Male passiert, das das WC für die Gäste das gleiche ist, wir für die Besitzer. Genauso haben wir schon einige Male mitbekommen, dass die Familien nach Schließen des Ladens Matratzen rausgeholt haben und auf dem Boden pennen.


Für Karli und mir war die eine Übernachtung bei Sue eine tolle Erfahrung gewesen.



Einheimischer Großmarkt

Einen anderen Tag sind wir abends auf dem Heimweg durch Zufall auf einem lokalen Großmarkt gelandet. In der Straße waren überall riesige Berge an Obst, überall große Handwagen, auf denen Lebensmittel von den Läden zu den Lastwagen transportiert sind. Um die nächste Ecke waren auf einmal ganz viele Fische und Meeresfrüchte. Es gab riesige Staus weil die Straße zu eng war für die ganzen Menschen und Handwagen und Roller und LKWs. Überall werden Waren in großen Kisten angeboten, in Handwagen durch die Gegend gezogen oder auf LKWs geladen. Karli und ich waren mitten drinnen!



Hanoi"s Altstadt

Vietnam ist eine aufstrebende Wirtschaftsmacht. Hier ist zurzeit vieles im Umbruch, es viel modernes, im Süden gibt es sogar Städte voller Hochhäuser. Außer in der Altstadt von Hanoi, hier ist die Zeit stehen geblieben. Es gibt nur zweigeschossige Gebäude, überall laufen Straßenverkäuferinnen mit den traditionellen Körben umher. Die angebotenen Waren unterscheiden sich von Straße zu Straße. Straße für Bastelsache, Straße für Süßigkeiten, eine Straße für Küchenutensilien.... Und es ist wuselig. Auf den Bürgersteigen der Altstadt findet alles statt. Die Menschen verkaufen hier ihre Waren, hier sind die Sitzplätze der Restaurants, es ist Parkplatz für die Roller, Handwerker reparieren auf den Bürgersteigen alles mögliche. Hier verlinke ich euch wieder ein Youtube-Video von Uyen, wo sie die Bürgersteige in Hanois Altstadt vorstellt.



Verkehr in Hanoi

Apropos Bürgersteige, das ist eine perfekte Überleitung zum einem meiner Lieblingsthemen: den Verkehr. Der Verkehr hier in Süd-Ost-Asien fasziniert mich wirklich. Hier in Vietnam gibt es eine deutliche Unterschiede zu Laos oder Thailand.


Hierzu habe ich ein kleines Quiz für euch erstellt.




Damit niemand aus Versehen meine Erklärung zur Lösung liest, folgt erstmal ein Bild.

eine Straßenverkäuferin in der Altstadt Hanois


Quiz - Auflösung

Ja es ist wirklich wahr. Vietnamesen transportieren alles mit dem Roller. Bevor ich glaubt, dass ich euch verarsche: ich habe Beweisfotos! Ihr findet Sie wie immer in dem separaten Fotoalbum zum Beitrag.

Vietnamesen lieben Roller. Es wird wirklich viel viel mehr Roller anders in Laos oder Thailand. Da gab es zwar auch Roller aber längst nicht so viele. Dafür fehlen hier in Vietnam die TukTuks komplett. Die haben in Thailand und Laos an jeder Straßenecke auf einen gewartet.


Im Quiz konntet ihr schon sehen, wie die Vietnamesen alles transportieren. Außerdem fahren Vietnamesen mit ihren Rollern überall lang. Wenn zum Beispiel eine rote Ampel vor einem ist, sich allerdings eine Chance bietet ein wenig schneller weiter zukommen, wird die ergriffen. Auch eine Fahrt über den Bürgersteig ist da kein Hindernis. Um das zu verhindern gibt es Roller-Hindernisse. Die findet man hier immer wieder, besonders auf Bürgersteigen und vor Parks und Freiflächen.




An den Wochenenden wird in der Altstadt zwei Straßen für die Fußgänger gesperrt. Es ist wahnsinnig was das für ein Unterschied in der Aufenthaltsqualität macht.


📷 Bilder und Videos von Rollern auf Bürgersteigen und den Hindernissen findest du im Fotoalbum



Wetter

Mit dem Wetter hatten wir die meiste richtig Glück. Es gab nicht viel Smog und es war richitg angenehm kühl - also nur so 27 Grad. Wahnsinnig toll. Und dann in der letzten paar Tage,

Hitzewelle, Warnungen sogar bis in Deutsche Medien. Es ist einfach unbeschreiblich.



Zum Schluss...

...dieses Beitrages noch eine kleine süße Geschichte, die zeigt, dass manchmal auch die kleinen Momente ganz besonders sind. Den einen Abend bin ich aus der Altstadt nach Hause zu Anne gefahren. Beim Aussteigen war da eine ältere Frau mit zwei Plastiktüten. Sie schien schwer an den Tüten zu tragen. Nach kurzem zögern, habe ich mir ein Herz gefasst und sie gefragt, ob ich ihr beim Tragen helfen kann. Überraschenderweise sprach sie sogar englisch und hat sich sehr über meine Hilfe gefreut. Wir sind ungefähr 5 Minuten in die gleich Richtung gelaufen. Richtig unterhalten konnten wir uns nicht, weil der Verkehr zu stark war. Es war eine kleine kurze und eigentlich unbedeutende Begegnung, an die ich mich jedes Mal mit einem Lächeln erinnere.



📷 weitere tolle Bilder findest du im Fotoalbum

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28 Ansichten2 Kommentare

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2 Comments


Janine
Janine
Aug 17, 2023

Das finde ich sehr beachtlich! Ichuss zugeben, dass das Quiz schwierig ist!

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Guest
Jul 15, 2023

Immerhin 1 Punkt geholt. ;)

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