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AutorenbildKarli

Segeln 2

Aktualisiert: 4. Dez. 2023

Bericht vom 08.10.23 bis 17.10.23

Aus: Malaysia/Borneo, Brunei/Borneo

  • Segeltrip

Im letzten Beitrag habe ich schon erwähnt das wir nun mit Coco und Oliver mit segeln.

Hier kommt die Vorsetzung.



08.10.23

Von Miri sind wir auf direktem weg nach Brunei gefahren, und wir konnten mit gutem Wind segeln. Zwischenzeitlich stellten wir fest das meine Uhr falsch geht, was mich sehr irritiert hat.

Ich trage eine Garmin Uhr mit eigenem GPS. Ich kann mit der Uhr Standorte speichern und Standorte anpeilen bzw. ich kann mich damit auch strecken und routen navigieren lassen wen ich sie zuvor darauf gespeichert habe. Ich hatte mir die Uhr zum wandern geholt, da es sehr angenehm ist kein Handy oder karten zu benötigen aber immer zu wissen wo lang es geht.

Wir sind auf unserer Reise durch einige Zeitzonen gekommen, aber meine Uhr weis ja stehts wo sie ist und kann die zeit direkt anpassen. Außerdem bekommt sie durch die GPS-Satelliten immer wieder die aktuelle Uhrzeit zugeschickt. Darum hatte ich nie Probleme mit Zeitzonen.

Außer man fährt zu weit aufs mehr.

Scheinbar weis die Uhr dann nicht mehr wo man ist und zeigt einem dann gerne mal die falsche zeit an. Das konnte mir Coco auch bestätigen da sie auch eine Garmin Uhr hat und die gleichen Probleme.


Abends sind wir in Brunei angekommen. Brunei ist ein ein Kleinstaat. Das Königreich Brunei ist mit 5765 Quadratkilometer das zweitkleinste Land in Südostasien (nach Singapur). Brunei ist in den vorherigen ein sehr großes Sultanat mit starker Seeflotte gewesen, bevor es für einige Jahrzente in die Bedeutungslosigkeit verfiel. Bis 1929 wurde Erdöl im Land gefunden, welches Brunei zu einem der reichsten Staaten der Erde gemacht.

Jedoch haben wir Abend und können uns noch nicht anmelden.

Über die meisten Wege kommt man in ein land und bekommt ein Stempel in den Pass, oder man kommt eben nicht rein. Mit einem Boot ist das anders. Jedoch bedeutet das nicht das wir uns frei bewegen dürfen, auch wenn wir es könnten. Darum muss das auch endsprechend mit einer Gelben Flagge angezeigt werden. Das signalisiert das man noch nicht die nötigen Behörden Gänge erledigt hat dies aber bald erledigt.

Wir hatten gerade den Anker geworfen, und es uns gemütlich gemacht, da kommt ein Funkspruch ein.

Die Küstenwache interessierte sich für unser Anliegen, fürs anlegen. Nach einigem hin und her, hatten wir erklärt das wir gerne ins Land würden, damit wir die Formalitäten erledigt haben. Allerdings bekamen wir die Info, das wir das hier nicht erledigen können und weiterfahren müssen.


09.10.23

Unverrichteter dinge legen wir morgens wieder ab und fahren die Flussmündung wieder aus, um Kurs auf die Hauptstadt von Brunei zu nehmen, Bandar Seri Begawan.


10.10.23

In Bandar Seri Begawan angekommen ist es mal wieder zu spät für die Behörden Gänge. Das freut vor allem Janine:

"Coco hat eine Nähmaschine an Bord und ich darf sie benutzen!!!! Wuuuhuuuu. Coco näht damit viel an Bord selber: zum Beispiel das Bimini, ein Sonnendach, oder Schutzabdeckung für verschiedene Gegenstände. Die Sonne brutzelt hier alles gnadenlos nieder. Plastik wird durch die UV-Einstrahlung spröde und rissig. Ich, Janine, finde es sehr beeindruckend wie viel die beiden hier selber gemacht haben. Ich habe ein paar gewöhnlichere Nähprojekt: in zwei Oberteilen muss ich je ein Loch schließen. Außerdem ist in meinem Tagesrucksack ein Loch. Und in meinem großen Rucksack sind seit 5 Monaten in der Klappe zwei riesige Löcher: Vielleicht erinnerst du dich, hier haben sich in Laos zwei Ratten einen Weg zu der Erdnussbutter gesucht."



11.10.23

Nach der Anmeldung geht es in den Jachtclub. Hier beschließen wir zu nächst die Stadt etwas zu erkunden. Wir wissen nur nicht so genau wie wir dorthin kommen. Nach einigem rund fragen wie wir am besten einen Bus und ein Geldautomat finden, ist einer der Angestellten des Yacht Klubs so nett das sie uns einfach ein Stück mit nehmen können da sie gerade Mittagspause machen wollen. Anschließend nehmen wir den Bus.

In der großen bucht von Brunei gibt es riesige Stelzendörfer die so schon seit Jahrhunderten bestehen. Bei Archäologischen Untersuchungen fand man Fundstücke aus verschiedensten Kulturen die hier wohl gehandelt wurden.

Ich persönlich könnte hier aber nicht leben. Die Holzstege die hier alles miteinander verbinden sind meist alt und marode. Nichts für mich.

Nach der Siedlung, beschließen wir das wir noch ein Museum ansehen wollen. Wir finden eine Bushaltestelle die in die richtige Richtung führen soll, aber keinerlei Informationen wann und ob ein Bus kommt. Wir wollen eine halbe stunde warten und sehen ob ein Bus kommt.

Nach etwa 15 Minuten hält ein Auto direkt vor uns an und frag was wir dort machen. Wir erklären ihm das wir auf einen Bus warten. Er überlegt einen Moment. Es würde wohl kein Bus Komen, aber wen wir einen Moment zeit haben, würde er kurz sein Auto aufräumen und uns dann einfach fahren, es liegt sowieso in seiner Richtung. So warten wir kurz bis er al die Spielsachen und andere Gegenstände weggeräumt hat die seine Kinder im Auto verteilt haben, und kommen so zu unserer zweiten Mitfahrgelegenheit für den Tag.

Das Museum war am ende leider recht langweilig… also wen man sich sehr für Chinesische Keramik interessiert die in Brunei inklusive des Boots versunken ist, dann kann ich es empfehlen… ansonsten nicht.

Danach wollten wir zurück in die Stadt, um etwas zu essen. Und wieder fanden wir jemanden der so freundlich war uns mit zu nehmen. Nach unserem Essen mussten wir zurück zum Yachtclub.

Wir sprachen eine frau an, ob sie uns sagen könnte wie wir am besten zu einem Taxi kommen das nicht versucht uns über das Ohr zu hauen. Daraufhin telefonierte sie eine Weile herum, bis sie uns verkündete das ein Fahrzeug auf dem weg sei, und sie auch sicherstellt das es ja nicht zu viel kostet, den Taxi Fahrer währen ja nur Hals-Ab-Schneider, besonders bei Ausländern.

Die Wartezeit überbrückten wir damit mit ihr über ihre Kultur zu sprechen. Es ist immer wieder schön zu sehen wie freundlich und hilfsbereit die Menschen hier sind.


Wir finden es krass, das Brunei eines der reisten Länder in der Welt sein soll. In der Hauptstadt bekommt man hiervon jedenfalls nicht viel mit. Das Stelzendorf war eher das komplette Gegenteil.


12.10.23

Wir haben den ganzen Tag im Jachtclub verbracht. Hier haben wir, vom Pool mal abgesehen, WLAN und Strom. Also nutzen wir das, um Informationen für die Weiterfahrt zu sammeln und Sachen zu synchronisieren. Bilder sichern, Handy Backup etc. Natürlich auch im Pool Liegen, etwas Sonnen und lecker essen, aber eigentlich sind wir ziemlich beschäftigt. Wir wollen ja auch sicherstellen, dass hier regelmäßig etwas lesen könnt.


13.10.23

Ausreise Brunei und los geht's nach Labuan Island. Eine Insel die zu Malaysia gehört, aber eine riesige Duty-Free Zone. Malaysia versucht hier eine Banken Hochburg vergleichbar mit Frankfurt zu errichten. Das Ziel ist es mit Ausländern zu handeln. Dabei ist das handeln in dem Land eigenen Währung tatsächlich verboten. Und wer keinen Handel betreibt, zahlt auf dieser Insel keine steuern. Darum ist es hier auch sehr beliebt zum Shoppen. Doch alle Güter die uns interessieren würden, wie Whisky, sind durch den Import so teuer, dass es keinen Unterschied macht das sie steuerfrei sind…


15.10.23

Wir sind auf dem Weg zur Tiga Island. Nach einer Weile bricht der Wind ab. Der Grund dafür ist schnell gefunden. Am Horizont ist eine große schwarze Wolke die sich uns nähert. Die berühmte Ruhe vor dem Sturm.

Kurz darauf sitzen wir an Deck und genießen eine Regendusche. Auch die Wellen werden immer größer. Im Allgemeinen sind die Wellen kein Problem für das Boot oder unsere Skipper. Für Janine und mich sind die Welle aber im Vergleich zu den Wellen die wir bis jetzt hatten erheblich starker. Die 2 Meter Wellen schaffen es auch gelegentlich etwas über die Bordwand.Ein paar Mal werde ich nass. Coco und Olivier wechseln das Frontsegel, weil der Wind zu stark ist. Sie erzählen, dass diese Windverhältnisse für uns hier wahnsinnig erscheinen - in Neu Kaledonien allerdings wäre das ein durchschnittlicher Tag. Tatsächlich haben wir viel Spaß.

Der Regen hat schnell wieder aufgehört, doch die Wellen sind geblieben.


Abends kommen wir an einer kleinen Insel an, ein Nationalpark. Hier gibt es wohl keine Krokodile mehr, und das Wasser sieht Recht klar aus. Hier können wir einfach vom Boot aus ins Wasser und baden. Mit dem Stand Up Paddelbord, kann man an den Strand fahren an dem es keine Menschen gibt. Dahinter ist der Jungle. Der Strand wird nur belebt von Affen Krabben und Schlangen.

Bis her konnten wir nicht ins Wasser springen, weil immer wieder vor Krokodilen gewarnt wurde. In Miri haben wir gehört, dass einige Einheimischen sich davon nicht abschrecken lassen. Doch es gäbe wohl auch wöchentlich die Meldung das jemand von einem Krokodil angegriffen wurde.

Salzwasser Krokodile sind die größten und gefährlichsten Vertreter ihrer art.


16.10.23

Wir fahren mit Sup (Stand Up Paddle) und Dinggi (Schlauchboot) an den Strand. Heute sehen wir keine Affen. Angeblich gibt es einige Wege im Wald. Wir versuchen quer Feld ein einen dieser Wege zu finden, um die Insel weiter erkunden zu können. Doch nach einiger Zeit in der wir uns mit der Machete durch den Wald geschlagen haben, drehen wir um. Ohne Kompass/GPS hätten wir nicht zurückgefunden.


Zurück an Bord, ziehen wir uns Schnorchel und flossen an, und nehmen uns Spachtel zur Hilfe.

Der Rumpf (Unterwasserteil) des Schiffes wurde eine Weile nicht mehr gereinigt. Also ab unters Schiff und Algen und Muscheln abkratzen.

Unsere Skipper haben etwas Training im free Diven, also tauchen ohne Ausrüstung, sie übernehmen vor allem den Kiel und das Ruder sowie den untersten Teil vom Rumpf. Ganz unten nehmen auch sie eine Maske die per Kompressor über einen Schlauch betrieben wird. Wir schwimmen außen herum und machen alles was wir von der Wasseroberfläche erreichen können, oder wo wir hin tauchen können. Einmal im Monat machen sie diese Arbeit. Andernfalls würde das Meeres leben das Boot überwuchern und sie immer langsamer machen, so wie nach einer weile die Hülle des Bootes beschädigen.


17.10.23

Und dann ist es leider schon so weit. Wir treffen in Kota Kinabalu ein und damit heißt es Tschüss sagen. Kota Kinabalu war das vereinbarte Ziel, wohin Coco und Oliver uns mitnehmen wollen. Wir sind traurig das Boot zu verlassen. Klar, wir haben hier höhen und Tiefen erlebt, aber schlussendlich hat mich das Segeln doch irgendwie gepackt. Diese Weite und... ich weiß nicht.... ich kann es nicht ganz beschreiben....


Von der Stadt Kota Kinabalu ist es nicht mehr weit bis zu den Philippinen. So war unser ursprünglicher Plan einfach auf einer Fähre rüber zu setzen. Das stellt sich allerdings das das nicht möglich raus. Es gibt war eine Fähre, die geht allerdings nach Zamboanga auf der Insel Mindanao- eine Region, für die das Auswärtige Amt Reisewarnungen ausspricht. Seit Jahrzehnten gibt es hier gewaltsame Konflikte zwischen einer Rebellengruppe und der philippinischen Regierung. Dabei wurden in der Vergangenheit immer wieder Einheimische und Touristen entführt und auch ermordet. Seit 2017 ist es zwar ruhiger, aber trotzdem kein Ort an den wir reisen wollen. Die Philippinische Insel Palawan ist eigentlich sogar viel näher als Mindanao, aber dahin gibt es leider keine Fähre.

Für den Fall, dass wir in zwei Wochen hier immer noch feststecken, werden wir dann rüber fliegen. Aber das ist nur der Notfallplan.

Jetzt müssen erstmal an Land gehen und sehen wie wir weiterkommen.


📷 weitere tolle Bilder findest du im Fotoalbum.

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