Bericht vom 30.09.23 bis 07.10.23
Aus: Malaysia/Borneo
Segeltrip
Im letzten Beitrag habe ich Coco und Oliver Schon erwägt, und das sie ein Segelboot (Namens: Nosy Breeze) haben. Uuund *trommelwirbel* wir segeln! Ja für die nächsten 2 bis 3 Wochen haben Coco uns Oliver uns auf ihr Segelboot eingeladen! Mit den beiden geht es entlang der Küste von Borneo von der Stadt Kuching bis zur Stadt Kota Kinabalu.
Wie haben wir es auf ein Segelboot geschafft?
Wir versuchen ja möglichst wenig zu fliegen, doch manchmal ist es schwierig zu umgehen. Man hört gelegentlich das man mit Frachtschiffen fahren kann, doch das ist heute nicht mehr so üblich und eher schwierig zu finden. doch wir hatten noch eine weitere Idee, die uns noch besser gefiel.
Wir wollten Segeln.
Seit Laos, das heißt seit 5 Monaten arbeiten wir an diesen Vorhaben. Es wirklich wirklich schwierig eine Segelmitfahrangebot zu finden. Auf Facebook gibt es Gruppen die sich nur um dieses Thema drehen. Janine, hat tagelang auf Facebook Zeit verbracht in diesen Gruppen. Sie hat jeden Tag alle Inserate durchgeschaut. Allerdings war auf jedes Inserat innerhalb von nur 6 Stunden bestimmt 20 Antworten. In der Gruppe kamen Inserate aus Aller Welt. Jeden Tag circa 10 neue Inserate. Allerdings nur sehr sehr wenige in Südostasien (3 Inserate in 6 Monaten). So hat sie jeden Tag mehrere Stunden auf Facebook verbracht hat um die Inserate durchzulesen ohne das wirklich was sinnvolles dabei rauskam. Deswegen hat sie damit nach ein paar Tagen wieder aufgehört.
Stattdessen hatten wir uns einen neuen Plan überlegt und zwar direkt in die Marinas (=Häfen) zu gehen und dort Kapitäne ansprechen.
In Vietnam wollten wir es das erste Mal so probieren. Bekamen aber von einer Kapitänin auf Facebook den Hinweis, dass das aussichtslos sein wird: In ganz Südostasien sind nur wenige Segelboote unterwegs, aber gerade in Vietnam ist die Suche aussichtslos, weil die Hürden zur Einreise sehr hoch sind.
3 Monaten später als wir in Bali waren, versuchten wir das ganze erneut. Wir machten wir uns auf den Weg um hier Segler in dem Hafen direkt anzusprechen. Wir malten uns sehr gute Chancen aus, da wir gehört hatten, das viele Segler auf ihrem Weg von Australien nach Thailand hier vorbei kommen.
Tja, einfacher gesagt als getan. Wir haben erstmal drei Tage gebraucht um den richtigen Hafen zu finden. Unsere ersten beiden bei Google Maps gefundenen Häfen waren nichts. Den ersten den wir anfuhren war für lokale Fischerboote, Touristische Rundfahrten und Fracht. Bei dem zweiten in Sanur war noch enttäuschender, da standen nur 5 lokale Bötchen. Am dritten Tag haben wir dann endlich den richtigen Hafen gefunden. Dann haben wir bestimmt 1 stunde gebraucht um den Mut zu fassen den Kapitän am Tisch nebenan im Restaurant anzusprechen. Ich nam irgendwann den Mut zusammen. Der Franzose war auch der gerne bereit war mit uns zu reden. Er brachte uns dann schnell bei, dass das ein sehr schwieriges Unterfangen wird als Crew irgendwo mitgenommen zu werden. Kaum ein Kapitän nimmt Crew an Bord. Und wenn dann nur weil es schwierige Passagen sind, so das er eine erfahrene Hand braucht - also nicht solche Frischlinge wie wir. Wir haben am Ende noch ein Flyer im Restaurant hängen lassen, machen uns aber keine Hoffnung, das da noch jemand drauf antwortet. - hat übrigens auch niemand.
Trotzdem hatten wir die Hoffnung nicht aufgeben. Wir überlegten uns einen erneuten Strategiewechsel. Janine ist wieder zurück auf Facebook und hat dort nach Kapitänen gesucht, die vor einigen Wochen bis Monaten in Gruppen geschrieben haben, dass sie zurzeit in Südostasien unterwegs sind. Die hat sie angeschrieben, uns vorgestellt und gefragt, wo sie gerade sind und ob sie jemanden suchen. Uuuuuuund wir hatten Erfolg!
Moral von der Geschichte: nicht unterkriegen lassen.
und zwar antwortete die Seglerin, die uns schon erklärte das wir in Vietnam schlechte karten haben, Coco.
Die beiden segeln gerade durch Asien, sie haben zwar gerade nicht nach einer Crew gesucht, aber nach dem wir sie nochmals lieb gefragt haben, dachten sie sich "Pourquoi pas" (auf deutsch "Warum nicht").
Coco erzählte uns das sie gerade noch in Frankreich sind um die Familie nach Jahren mal zu besuchen, doch sie würden ende September oder Anfang Oktober weiter segeln. ihr Segelboot stand solange in der Marina von Kutching.
Das passte mit unserem Zeitplan als auch mit der groben Idee einer Reiseroute gut zusammen.
Nach dem unser Visa für Indonesien auslief, sprangen wir also in einen Flug nach Kutching, auf der Malaysischen Seite von Borneo. Hier konnten wir noch das Moon Festival feiern bis die beiden zurück an ihrem Boot wahren.
Und so sind wir zum segeln gekommen. Während der zeit haben wir uns immer wieder Notizen gemach. Dieser so wie der nächste Beitrag, werde ich unserer beider Notizen zusammen werfen und euch einen Beitrag daraus basteln. (Meist schreibt einer von uns den Beitrag, doch bei den Segel beitragen lässt es sich schwer auseinander halten.)
30.09.23
Das Boot hat 39 Fuß länge (schätzungsweise 11m). Die meisten Boote haben eine Vorlage, oder sind aus einer Serie, doch dieses Boot ist eine Sonderanfertigung.
Als wir am Boot ankommen bekommen wir zunächst unsere Kabine gezeigt, in der wir schlafen werden und unsere Sachen lagern können. anschließend bekommen wir eine kurze Führung durch das Boot, damit wir uns zurecht finden. Anschließend teilen wir uns 4 in zweier Teams auf, um noch einige Besorgungen zu erledigen. Da die beiden einen Monat nicht auf dem Boot wahren, gibt es nichts frisches zu essen, das wollen wir ändern. Außerdem brauchen wir mehr Diesel. Wir sind zwar auf einem Segelboot, doch der wind ist nicht immer so wie man es gerade braucht, darum haben heute fast alle Segelboote auch einen zusätzlichen Motor.
Nach einem gemeinsamen Abendessen, liegen wir unsere erste Nacht in unserer Kabine.
es hat etwas geschaukelt, doch da wir zu zweit in einer Kabine liegen, ist ein einfach nicht genug platz um hin und her zu rollen.
01.10.23
Wir sind es zum glück schon gewohnt in allen lagen zu schlafen, so war die Nacht recht erholsam. Wir legen früh ab, damit wir den Hafen verlassen können. der Haffen liegt recht weit in einem Fluss der ins Meer fließt. Doch der Tidenhub, also der unterschied zwischen Flut und ebbe, sind 6m. Das ist so hoch wie 4 Standard Badewannen aneinander geriet. dabei entstehen Strömungen, die es mit einem Segelboot kaum möglich zu machen den Hafen zu verlassen, wen man gegen den Strom fährt.
Zu Begin sitzen wir die meiste zeit hinten in den ecken und versuchen nicht im weg zu sein.
Als wir auf das Meer kommen steht der wind günstig und wir können den Motor abschalten und zum ersten mall segeln.
Unserem Abendessen wird recht rüde von einem Gewitter unterbrochen. wir gehen Unterdeck damit wir Coco und Oliver nicht im weg sind. Janine hat mit Seekrankheit zu kämpfen, weswegen sie sich früh wieder hinlegt, den wen man schläft ist man nicht krank.
Die Seekrankheit, entsteht dadurch das unser Gleichgewichtssinn sagt das sich alles bewegt, doch die Augen sagen das es nicht so ist. Das Gehirn kommt zu dem Schluss das man vergiftet sein muss. Ich werde immer müde, doch habe ansonsten keine besonderen Beschwerden, Janine hat zusätzlich Schwindel und Übelkeit. die ersten tage werden anstrengend für sie, doch das Gehirn gewöhnt sich meistens daran. Die Symptome können aber auch so schlimm werden das man sich lieber in den tot wirft als es weiter aus zu halten, zum Glück werden wir davon verschont.
02.10.23
Wir finden keine guten Ankerplätze, so segeln wir weiter, auch nachts. Wir haben uns die letzten Monate an sehr viel Freiheit gewöhnt, so sind die 25qm auf dem Boot ein ziemlicher einschnitt. es ist nicht möglich längere zeit mal für sich zu sein. So fühlt sich vor allem Janine die ersten tage sehr gefangen.
Wir wollen an Bord natürlich auch etwas über das segeln und die Boote lernen, und Oliver hat immer wieder Freude daran, uns zu erklären wie man auch einem Segelboot sterben kann....
Wenn dich ein Blitz im gewittert Trift, dann sinkst du. Wenn dich der untere Teil von dem Segel trifft, weil der wind es schwenkt, das Ding hat so eine Energie, dann stirbst du. Was wir nicht wussten ist, dass wenn du über Bord fällst, ist es für das Boot in der Regel nicht möglich, einfach wieder umzudrehen und dich einzusammeln. Unter anderem wegen dem Seegang, Du wirst überhaupt nicht immer vom Schiff aus gesehen. Und auch hier in diesen Tropischen Breitengraden, ist das Meer immer noch so kalt das du mir Schwimmweste, wahrscheinlich nur 24 Stunden überlebst.
Doch da wir noch weiter beiträge schreiben, ist uns all das wohl nicht passiert.
Ein lautes ratterndes Geräusch erinnert uns daran das wir eine Angel ausgeworfen haben. Beim einholen dachten wir hätten nur eine Plastiktüte gefangen. doch zu unserer Überraschung ist es ein verwandtee Arte der Turnfische mit immerhin knapp einem halben Meter. Genau das richtige für 4 Personen. Wir nehmen uns zwei ordentliche Filetstück, den Kopf und die Innereien bekommen die Haie. Wir haben noch ein pah Reste, doch den fisch machen wir uns am nächsten tag.
03.10.23
Janine weckt mich zum Schichtwechsel. Da wir über Nacht segeln, muss immer jemand wach sein und darauf achten das wir nicht in irgend etwas rein fahren. Wir haben zwar ein Alarm System das genau davor schützen soll, das bedingt allerdings das alle anderen Boote auch einen Sender haben, und ihn nutzen.
Immer wieder sehen wir Fischerboote, die vielleicht nicht zeigen wollen wo ihre fang gebiet sind. Auch kann es vorkommen das ein Boot nicht einmal eine Beleuchtung hat. Doch wir haben ruhige See, und fast noch Vollmond. Das bedeutet wir haben gute Sicht. Auch das Wetter spielt in so fern mit das es angenehm und gleichbleibend warm ist.
Janine informiert mich noch darüber das wir nun in die Ölfelder kommen und die erste Ölplattform sehen können. Auch ist ein Feuer am Horizont zu erkennen. Doch es wird wahrscheinlich erst in 1-2h gut zu sehen sein.
Tatsächlich ist es eigentlich nicht nötig, dass Karli und ich nicht nötig bei den Nachtschichten mitmachen. Doch wir können unseren Skippern das wach bleiben erleichtern, und mit aufpassen.
5 Uhr
Karli und Oli haben eine ruhige und Recht ereignislose Schicht gehabt. Das Ölfeuer ist gut zu sehen. Es scheint so hell das es die Wolken erleuchten. Das Feuer ist an der Fackel einer Ölplattform. So werden Überschüsse oder unerwünschte Produkte verbrannt, da sie so weniger schädlich sind.
Leider hat der Wetterbericht erstaunlich präzise Recht behalten. Kurz vor 5 Uhr ist der Wind abgerissen: Wir haben Flaute. Es weht kein Wind. Und wen es beim Wetterbericht bleibt, bleibt die Flaute für wenigstens 2 Tage. Ich versuche noch etwas zu schlafen.
5 Minten später schmeißt Oliver den Motor an und ich liegen 50cm davon entfernt. Egal Ich schlafe jetzt. Janine steht auf.
Später gibt es fein paniertes Fischfilet, frisch frittiert mit Reis und Chili Dip.
Auch der wind kamm nach einigen stunden wieder. Die nächsten tage haben wir meist von 5uhr morgens bis 15uhr keinen wind. Und von 15uhr bis um 5uhr 7-10 Knoten, das ist ein optimaler Wind. nciht zu stark und nicht zu schwach.
Knoten ist eine Geschwindigkeitseinheit. Diese Nautische Maßeinheit wird heute noch bei schiffen und Flugzeugen genutzt wird. Ein Knoten entspricht dabei einer Nautischen Meile pro stunde. Eine Nautischen Meile wiederum sind 1,852Km, doch um es im Kopf besser rechnen zu können reicht meist wen man sich merkt das 1NM ungefähr 2Km sind.
04.10.23
Unsere Kabine ist so klein, sie ist sogar kleiner als die Kapsel in der wir in Bandung übernachtet hieben. Sogar noch kleiner als die Kapsel in der ich in Kuala Lumpur gelegen habe. und wir haben nur kleine Fenster, durch die es gelegentlich reinregnet. immerhin haben wir einen kleinen Akku Ventilator. Doch es gibt auf dem ganzen Boot keine Air Con (Klimaanlage) oder so. So gleicht unser Bett mehr einem Brutkasten. Ich bin quasi Permanent durchgeschwitzt.
Wir sind mittlerweile kurz vor dem Hafen von Miri, doch um rein fahren zu können, müssen wir auf die Flut warten.
Die zweit nutzen wir um uns allen eine Salzwasser dusche zu können. Frischwasser bekommen wir nicht in jedem Hafen, und wir sind seit tagen in keinem gewesen. darum können wir nur mit Salzwasser duschen... aber es gibt eigentlich auch keine dusche. also stehen wir mit einer duschbrause auf dem deck. also vorher ein pah Fenster schließen, und das ganze geht natürlich nur wen der Seegang passt und wir nicht am fahren sind. sonst könnte man zu schnell ausrutschen und runter fallen.
Nach dem wir in den Hafen eingelaufen sind, beschließen wir schnell als erstes etwas zu essen zu suchen. und währen wir so in die Stadt laufen, merken wir, das uns etwas komisch wird.
Ich kann mich schlecht konzentrieren und mir ist schwindelig und etwas übel. Janine geht es ähnlich, und sie hat es sehr schön beschrieben:
"Wir laufen in die Stadt. Kurz darauf meldet sich mein Körper und sage:
Janine ich glaube wir würden vergiftet." Vorher hat sich das Boot immer bewegt. Das heißt permanent schaukelten dein Boden, deine Wände, dein Tisch, deine Küche. Jetzt bewegt sich NICHTS mehr. Und GLEICHZEITIG bewegt sich ALLES. Obwohl ich auf Land, auf festem Boden laufe, scheint dieser sich auf und ab zu bewegen. Zu schwanken. Meint Unterbewusstsein meldet sich wieder: "Das ist sehr komisch, dem vertraue ich nicht. Ich glaube wirklich, wirklich das wir vergiftet wurden." Mit ist schwierig und übel.
06.10.23
Heute machen wir einige Behörden Gänge, in Malaysia muss man sich in jeder Stadt anmelden wen man sie betritt, und abmelden wen man sie verlässt. Und in jedem Land muss man genau so wie am Flughafen, sich bei der Immigrations Behörden anmelden wen man das Land betritt, und abmelden wen man das Land verlässt. Wir wollen bald das Land verlassen, und nach Brunei weiter reisen, und da die Behörden am Wochenende nicht auf haben, machen wir das heute.
Alles in allem ist es sehr langweilig, aber für uns zum ersten mal. also wahren wir sehr gespant, und haben Bilder gemacht.
Später treffen wir uns mit anderen Leuten aus der Marina. Es sind einige mit ihren Booten hier und andre die in der Gegend wohnen und auch ein Boot haben oder mal eins hatten. Und Wir.
Diese gruppe trifft sich einmal die Woche, und jeder bringt essen mit. so gibt es ein großes schlemmen und man tauscht sich aus. Es wird sich viel über Boote unterhalten, wo wir manchmal schlecht mitreden können, doch insgesamt sind wir überrascht, wie herzlich wir aufgenommen werden in die Community der Segler.
07.10.23
Bevor wir aus Miri abreisen, wollen wir uns noch einen Nationalpark ansehen. Dieser ist besonders für sein Höhlensystem bekannt. Wir laufen über Holzstege durch den Urwald, bis wir an den dort ankommen. Hier gibt es einige archäologische Ausgrabungen, und man sieht noch die gruseligen Holzbauten, die früher genutzt wurden um hier essbare Vogelnester zu ernten.
auf dem Rückweg unterhalten wir uns auch mal über kosten. Die beiden erzählen uns, das sie das Boot für 40.000€ gekauft haben, aber noch weiter 40.000€ brauchen für Instandhaltungen. Doch ein neues Boot in dieser Größe soll schnell mal 800.000€ kosten, also das 10 fache. Oliver und Coco sind bereits seit einem Jahr auf dem Boot unterwegs. Sie sind in Neu-Kalendonien gestartet und segeln nun durch Südostasien, bevor sie nächstes Jahr zurück nach Neu-Kaledonien segeln.
Die laufenden Kosten von Coco und Oliver sind interessanterweise ungefähr 850€ pro Person, pro Monat. Das sind ziemlich exakt die gleichen kosten wie wir sie haben. Was die beiden an übernachtungs- und Transportkosten und durch selber kochen sparen, müssen sie in die Instandhaltung des Bootes stecken. An einem Boot ist immer etwas kapputt. Sobald man was repariert hat geht was anderes in die Brüche.
In den Abendstunden schnappt sich Janine die Gitarre, und Oliver packt sein Cello aus, und die beiden Jammen das erste mal zusammen.
Wir genießen den Abend und im nächsten Beitrag geht die reise weiter.
📷 weitere tolle Bilder findest du im Fotoalbum.
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