Laos, 14. April bis 27. April 2023
14.04. - 19.04.23 Luang Prabang
19.04. - 27.04.23 Sam Neua
-Erstmal Zum Hostel
Abends mit dem Bus angekommen, standen wir erstmal am Busbahnhofe und wussten gar nicht so Recht wie wir weiter kommen.
Obwohl wir uns sicher währen das es übertrieben teuer ist sind wir mit einigen anderen auf ein TukTuk gesprungen das uns in die Stadt zum Hostel bringen wollte. Nach und nach wurden alle andern zu ihren Hostels gebracht. Nach dem wir es dann geschafft hatten dem Fahrer zu erklären wo wir hin wollen (er kannte unsere Unterkunft nicht), standen wir vor einer Absperrung. Hier erklärte uns der Fahrer das er nicht weiter fahren kann, Grund dafür war der Markt der jeden Abend stadtfindet und einige Straßen sperrte. Also das letzte stück laufen.
Jetzt standen wir zwar vor einem Hostel, da wo Google Maps sagte das wir hin sollen. Das Hostel hatte nur einen anderen Namen…
Schal und Rauch oder so…
Vor uns stand eine Gruppe Reisenden, die keine Betten mehr bekamen und etwas aufgebracht wahren.
Zum Glück hatten wir früh genug gebucht. Von hier aus noch ein schnelles Abendessen gesucht, eine runde über den Markt gedreht und Hunde müde ins Bett Gefallen.
-Laos New Year
Nach eine Mütze Schlaf könnten wir jetzt die Festivitäten zu Pi Mai sehen. Pi Mai ist das Laotiche Neujahr, in Thailand ist es das Songkran Festival.
"Das Wort ‚Songkran‘ leitet sich von Sanskrit (meṣa-)saṅkrānti ab, was den Eintritt der Sonne in das Sternbild Widder, das erste Zeichen des Tierkreises, bedeutet (von meṣa ‚Widder‘ und saṅkrānti ‚Übergang‘). Da das Datum vom Stand des Sternbildes Widder abhängt, hatte Songkran ursprünglich kein festes Datum und fand zur Frühlings-Tagundnachtgleiche statt (zwischen 19. und 21. März), ist dann aber infolge der Verschiebung der Sternbilder durch die Präzession der Erdachse zum heutigen Termin gewandert." - Wikipedia
Das Neujahr wir hier auch über mehrere Tage gefeiert. So wird traditionell zum Abschluss des alten Jahr alle Höuser und Wohnungen geputzt (man will ja nichts schlechtes mit ins neue Jahr nehmen). Am zweiten Tag werden Buda Statuen übergossen um sie zu Reinigen. Auch die Mönche waschen sich um gereinigt ins neue Jahr treten zu können. Das neue Jahr beginnt Dan am dritten Tag.
Diese traditionelle Waschung hat sich in den meisten Orten zu einer Wasserschlacht ausgeweitet.
Schon in den Tagen zuvor gibt es immer wieder feiern bei dehnen es schwer ist trocken zu bleiben. Schon als wir mit dem TukTuk zum Hostel gefahren sind, wurden wir schon während der Fahrt immer wieder nass gemacht.
Grade Luang Prabang ist dafür bekannt die Wasserschlachten lange und ausgiebig zu zelebrieren. So wurde die große Hauptstraße der Innenstadt Komplet gesperrt und es gab verschiedene Paraden und überall wurde gefeiert. Und vor allem war es unmöglich hier trocken zu bleiben.
Bei 44°c ist das Wasser das man überall abbekommt eine willkommene Abkühlung. In jeder Seiten Straße und auf jedem weg sind Leute mit Wasserpistolen, Schläuchen, Schüsseln, Töpfen, Flaschen und Bechern. Alles was man nutzen kann um Wasser auf anderen Leuten zu verteilen wird dafür genutzt. Gleichzeitig wird gefeiert, es spielt Musik, die Leute tanzen uns Lachen, trinken und essen.
Gelegentlich stehen am Straßenrand Swimmingpools aus denen gespritzt wird. Und egal ob du läufst, mit dem Auto oder dem Roller fährst. Im Fotoalbum sind auch einige Bilder und Clips Dazu.
📷 weitere tolle Bilder findet ihr im Fotoalbum
Abends wir der Nachtmarkt aufgebaut und der dazu gehörige Food Markt. Hier gibt es auch eine große Bühne. Damit die Leute auch hier beim Essen und Trinken nicht zu trocken werden, gibt es eine Sprengelanlage über dem Bereich, die gelegentlich an geht. Auf der Bühne werden manchmal Schaumkanon angeworfen.
Doch nach dem dritten Tag ist es vorbei. Es gibt weiterhin den Nachtmarkt und den Food Mark doch das Wasser bleibt aus. Nach Tagen der Party werden die Straßen aufgeräumt und die Kultur tritt wieder mehr in den Fokus.
-Die Bettelmönche
Die Buddistichen Mönche haben kein Einkommen. Und die Tempel an sich auch nicht.
Alles was sie machen können ist betteln. Betteln ist eine der Tagesaufgaben der Mönche (Ich glaube das hätte ich schon Mal irgendwo beschrieben). Das bedeutet das sie jeden Morgen auf den Tempeln kommen und dich die umliegenden Gebiete gehen. Meist auf etablieren Routen.
Hier positionieren sich die Dorfbewohner und geben ihre Gaben an die Mönche. Diese sammeln alles in Kesseln, die sie an einem Band ungebunden mit sich tragen. Wenn diese voll sind wird in Plastiktüten umgeschichtet. (Im Buddhistischen spricht man vom betteln jedoch sind es eher die Dorfbewohner die ihre gaben freudig da bieten.)
In den reisen der niedrigen Plastikstühlen oder einfach auf dem Boden sitzen auch immer wieder Arme und Kinder, die nichts anbieten, sondern von den Mönchen Gaben bekommen. So sammeln die Mönche Geld, essen und alles was man brauchen kann (also auch Mal Seife, Spülschwämme oder Rasierer).
Gelegentlich stimmen die Mönche einen Chor an. Während dessen gießen die Menschen meistens Wasser aus. Bei den Ritualen gehört es sich nicht die Mönche an zu sehen. Nur Kinder sind hier ausgenommen, diese dürfen glotzen wie sie wollen. Leider sind her immer wieder Touristen respektlos und halten die Kamera aus wenigen Metern drauf, man will ja nichts verpassen.
Wir haben versucht das ganze fest zu halten, das aber aus Respekt vollkommen Abstand. ( Was man nicht machen soll ist kein Geheimnis man findet überall Hinweise darauf. Um so Respektloser finde ich so viele.)
So entsteht eine Symbiose, zwischen Dorf und Tempel. Der Tempel an sich gehört dem Dorf, wen dort etwas passiert muss das Dorf zugestimmt haben. Die Mönche leben zwar im Tempel aber kümmern sich um das Dorf. Bei jeder größeren Anschaffung oder Event werden die Mönche um Zuspruch und Segen gebeten. Manchmal kann man sogar Preislisten finden. So kann man nachsehen was die Prozedur zur Beerdigung kostet, doch wen du aus einem anderem Dorf kommst gelten wieder andere Listen. Und aus Dankbarkeit, oder um Segen Segen zu erbitten, sitzen die Dorfbewohner morgens an der Straße und geben den Mönchen mal ein par Scheine oder was sie sonst anbieten können.
-Smog und Bomben
Auch in Luang Prabang ist es unglaublich heiß. Dazu kommt die Luftverschmutzung, die hat hier ein erstaunliches Level erreicht. Es ist "Burning Season" (wörtlich Übersetzt "brennende Jahreszeit"), es ist nicht nur unerbittlich warm sondern in allen Regionen der Gegend werden Felder, Wälder und Müll verbrannt. Die Sonne scheint rot durch den Schleier feiner Partikel, und gelegentlich regnet es Asche.
Darum erstellen wir uns eine kurze Liste mit Dingen die wir in Luang Prabang unbedingt noch erledigen oder sehen wollen um anschließend weiter reisen zu können.
Einer der Punkte war die Uxo Ausstellung.
Uxo steh für unexploded ordnance und bezieht sich auf die Hinterlassenschaften des vergessen Krieges. Als vor etwa 40 Jahren der Vietnam Krieg / der zweite Südostasiche Krieg tobte, hat Amerika versucht den Vietnamesischen Einheiten den Weg ab zu schneiden. Diese wollten die Kampfstellungen Umgehen und sind durch Laos. Laos war eigentlich unbeteiligt.
Amerika hat jedoch große Teile des Landes mit unfassbaren Mengen von Bomben überzogenen.
In Laos sin mehr Bomben gelandet als im gesamten Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden.
Seit Jahrzehnten arbeiten Bomben-Räumungs-Teams im ganzen Land und entschärfen die Bomben. Und doch brauchen sie noch mindestens 100 Jahre, alleine nur für die Streubomben (auch Bombies genannt). Dan bleiben noch immer die großen Bomben so wie Mienen.
Ich wusste nur wenig von dem Krieg und nichts im Bezug auf Laos, das was wir hier gesehen haben hat mich sehr schockiert. Bis heute sterben Kinder weil sie Bombies aufheben und sich fragen was das für ein Ball ist. Und ich selbst hätte genauso reagiert. In dem Museum gibt es verschiedene Berichte von Blindgänger-Überlebenden, bei denen ich mich sehr zusammen reißen musste nicht einfach los zu heulen.
Bis heute sind die Bomben im Land ein Quelle für Aluminium. So haben wir einmal unsere suppe mit Löffeln gegessen die früher mal Bomben waren.
-Bus ins Ungewisse
Mit einem mulmigen Gefühl sind wir dann weiter gereist, wir wollen nach Sam Neua. Wir konnten keinerlei Bus Pläne finden, so sind wir ohne Gewissheit einfach mit allem Gepäck los. Ein Taxi brachte uns zur Busstation außerhalb der Stadt. Dort angekommen mussten wir je ein Ticket kaufen.
Da niemand Englisch sprach war es etwas abenteuerlich die Tickets zu kaufen. Und dann hieß es Warten. Als die Uhrzeit die auf dem ticken stand verzeichnen war würden wir nervös. Auf nachfragen würde einfach eine neue Uhrzeit aufgeschrieben. Nicht gerade vertrauenserweckend.
Als der Bus nach einer gefühlten Ewigkeit auftauchte, folgten 17h Fahrt mit wenig Platz und wenig Pausen. Der Minivan hatte 16 reguläre Sitze. Allerdings wurden der Gang, die Lücken zwischen den Sitzen, mit Bierkästen geschlossen, damit noch mehr Leute in den Transport passen. So wurden Sitzplätze für 20 Leute geschaffen. Die Strecke war durch viele Berge und sehr sehr kurvig. Die Fahrweise des Fahrers war haarsträubend. Die Einheimischen hinter uns brauchen gelegentlich einen kurzen Stopp um sich zu übergeben. Auf dem Dach wurde ein lebendiges Schwein 🐷 und ein Hahn 🐓gut durchgeschüttelt.
Doch irgendwann kommen wir morgens an unserem Ziel Sam Neua an.
-Sam Neua
In Sam Neua (auch geschrieben Xamneua) haben wir einige Tage ungeplant festgesteckt. Das Visum für Vietnam hat länger gebraucht als erwartet.
Sam Neua ist ein bekannter Zwischenstopp auf dem Weg Loas - Vietnam. Allerdings findet man hier vor allem asiatische Reisende. Englisch war suuuuuper selten. Selbst an den Rezeptionen der Hotel Fehlanzeige. Wir haben uns die meiste Zeit mittels Google-Übersetzer verständigt. Was manchmal auch ganz witzig war.
ມືນີເຕັມແລ້ວມືອືນເຂົາອອກຈັງວາວ“
Meine Hand war voll und ich schob ihn raus.
Wir hatten an einer Hotelrezeption gefragt, ob für die kommende Nacht noch ein Bett frei ist. Ihre Antwort aus dem Übersetzer könnt ihr oben lesen. Wir stehen eine Weile ratlos vor der Frau. Was meint sie damit?
Am Anfang war Janine sich sicher, dass sie sagen will, das die Zimmer noch geputzt werden. Aber irgendwie.... Auch die Körpersprache der Frau ist nicht eindeutig. Nach einer gefühlten halben Stunde beschließen wir, dass sie uns am wahrscheinlichsten sagen will, dass die Zimmer ausgebucht sind.
Hier in Sam Neua haben wir uns gefangen gefühlt. Zum ersten, weil wir unfreiwillig hier feststecken zum zweiten weil wir versuchen möglichst drinnen zu bleiben. Der Smog draußen wirklich krass ist. Die Augen jucken, der Hals kratzt. Wir sind im Hotelzimmer gefangen und sehr niedergeschlagen.
Und dann Bääm.
Es regnet. Die Luft ist sooo frisch. Es ist kalt (~20°c). So kalt, dass Janine ihren Fleece Pulli rauskramt.
Und dann gehen wir in unser Kafe und treffen zwei Mönche. Und der kann einfach ein paar Brocken Englisch sprechen. Und er war schon dreimal im Europa, jeweils für einen Monat. dann einfach zwei deutsche Wörter! "Guten Tag und Dankeschön"
Mönch hat uns gezeigt wie er sein Tuch zum Gewand wickelt. Wir wollten ihn noch in seinem Tempel besuchen, aber als wir da waren, war alles leer.
An dem folgenden Tag haben wir einen Spaziergang gemacht. endlich waren die Temperatur, so dass man auch mal ein wenig draußen rum laufen konnte und sich mehr von der Stadt ansehen kann.
Es gibt nicht so viel touristisches zu sehen.
Irgendwann hatten wir Hunger. An einem laotischen Restaurant haben wir halt gemacht. Keiner der Menschen konnte Englisch. Die Karte war auf laotisch. Und der Google Übersetzer funktioniert nur semi. Also einfach Augen zu und auf irgendeins der 16 Gerichte gezeigt. Das ist tatsächlich ein neues Level.
Bei dem Spaziergang haben wir auch eine Frau getroffen die gerade an ihrem Webstuhl arbeitete.
Nach endlosen Tagen des Wartens, haben wir endlich das Visa für Vietnam bekommen und reisen so schnell wie möglich weiter.
Als wir in Sam Neua ankamen, haben wir am Busbahnhof ein Bild mit Luftverschmutzung gemacht. Jetzt nach ein paar Regentagen ist die Luft besser und bevor wir Xam Neua verlassen, machen wir ein weiteres Bild aus gleicher Perspektive zum Vergleich.
📷 weitere tolle Bilder findet ihr im Fotoalbum
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