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AutorenbildKarli

Eisige Abenteuer und heiße Cocktails

Bericht vom 10. April bis 25. April 2024

Aus: Neuseeland

  • schlechtes Wetter

  • Brewster Hut

  • Zurück zu den Sternen

  • National Gericht


-Lake Tekapo / Lake Pukaki schlechtes Wetter 

Ich will Sternen, Fotografien und Videos machen. Da die Bevölkerungsdichte einiger Regionen in Neuseeland so gering ist, hat man hier wenig Störeinflüsse. Der Lake Tekapo ist unter Touristen sehr bekannt, da er im Sommer komplett türkis wird. Hier, auf einem Hügel, steht eine Sternwarte mit mehreren verschiedenen Teleskopen. Das habe ich als gutes Anzeichen gesehen, dass man hier den Abendhimmel gut sehen kann. und vielleicht bekomme ich es auch in die Neuseeländischen Alpen und den Mount Cook mit den Sternen einzufangen. Tagsüber kann man bei der Sternwarte auch in einen Kaffee. Der Plan ist, mit dem Van auf dem Parkplatz des Kaffees stehen zu bleiben und bei Nacht die Kulisse zu genießen und Bilder zu machen. Während wir unseren Kaffee schlürfen und einen Schoko Browni verdrücken, scheitert dieser Plan schon. Abends müssen alle Fahrzeuge das Gelände, das in privater Hand liegt, verlassen , um die Sternwarte nicht an der Arbeit zu hindern. So machen wir einen plan wie, und wo, wir die nächten tage verbringen wollen. Das Hauptziel der nächsten Tage ist es, einen ruhigen, dunklen Platz zu finden, wo ich nachts Bilder machen kann. Bevor wir den Hügel der Sternwarte verlassen, bevor wir weiterfahren, will ich noch ein paar Bilder der Berglandschaft machen. Dabei fällt mir eine wolkenformation an der bergkette auf, die immer weiter in unsere richtung wandert…

Als der Wind aus dieser Richtung immer stärker wird und die ersten Tropfen heran trägt, beginne ich die Wetterdienste abzuspielen…

Alle sind sich einig, die Region wird die nächten Tage permanent unter einer Wolkendecke liegen, die jede Menge Regen bringt.

Damit haben sich unsere gerade geschmiedeten Pläne wieder erledigt, mit den Wolken lassen sich keine Bilder machen. wäre auch ziemlich unangenehm mit dem nassen und windigen Wetter.


Wir fahren noch etwas weiter und schlagen unser Nachtlager am Lake Pukaki auf. Hier sind kleine Wege und Stellmöglichkeiten ziemlich direkt am See.

Wir beschlossen, dass wir hierherkommen, wenn das Wetter besser ist. Auch wenn wir dann nicht auf dem Hügel sind, eignet es sich hier gut zum Bilder machen. 

Also weiter, leider haben wir hier Janines Flip Flops vergessen, als wir losgefahren sind.


-Brewster Hut Gletscher

Unser nächstes ziel war zurück nach Queenstown, da wollte ich noch einen eisbecher vernichten. und Finn hatte uns empfohlen das wir auf dem weg dorthin noch einen abstecher zur Brewster Hut machen sollten. Diese Berghütte liegt auf dem Mount Brewster, in der nähe des Brewster Gletschers. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die “Hut” ist eine Berghütte mit einem Schlafsaal in dem man sich mit schlafsack und Isomatte “breitmachen” kann (auf den etwa 50cm die man bucht). Diese Hütten werden in Neuseeland meist gut gepflegt und es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen. Diese hat unter anderem eine Küche, in der, so weit wir es gesehen haben, sogar Gas und ein Kocher bereit stehen. Die Toiletten stehen außerhalb, und speziell diese gilt als die schönste Toilette Neuseelands… naja ich denke die Aussicht dahinter war gemeint. Die Toilette selbst war wahrscheinlich die schlimmste, die ich im ganzen Land gesehen habe.

Wie wir hörten, ist der weg nicht immer gut zu erkennen, also beschlossen wir, uns noch etwas Sicherheit zu mieten. Für knapp 6€ pro Tag bekommen wir ein PLB, einen Personal Locator Beacon. Das Gerät ist kaum größer als ein Walki Talki und sieht auch von der Bauform sehr ähnlich aus. Verpackt in zwei Hüllen kann man es am Gürtel tragen, und wenn man Hilfe braucht, muss man nur die lange Antenne, die einmal um das ganze Gerät gewickelt ist, abrollen. Dabei wurde ein großer Button sichtbar. Wird dieser gedrückt, kann man nicht wie bei einem Walkie Talki mit jemandem sprechen, sondern das Gerät beginnt, über Satelliten eine Verbindung aufzubauen und den Rettungskräften den aktuellen Standort mitteilen zu können. So wird ein Notsignal gesendet, das dafür sorgt, dass möglichst schnell ein Rettungstrupp sich auf den Weg macht, um einem  in jeder Lage zu helfen.


Jetzt müssen wir nur noch Rucksäcke mit Essen trinken, und da wir in Neuseeland natürlich auch mit Ersatzkleidung für alle Wetterlagen ausstatten. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell und gravierend hier das Wetter umschlagen kann.

Genug von der ausrüstung, weiter mit der wanderung:


Morgens mussten wir erst durch einen kalten Fluss, was unsere Hosen fast trocken überstanden hatten. Danach ging es den Berg hoch. Ein kleiner Weg, rutschig und schlammig, und stellenweise mehr kletternd als Laufen durch den dichten Wald. Mit der Zeit wurde der Weg einfacher. Kurz vor 12 erreichten wir die lokale Baumgrenze.


Ich glaube, 12:30 kämmen wir an der Hütte an. Ursprünglich wollten wir hier übernachten, aber die Hütte war ausgebucht. Also sind wir ohne Schlafsäcke, und was wir noch für die Nacht gebraucht hätten, los. Immerhin leichteres Gepäck. Da wir gut vorbereitet sein wollten, hatten wir vom Gepäck schon genug dabei.

Wir haben dann einen Rucksack an der Hütte gelassen und nur noch das nötigste weiter mitgenommen. Hinter der Hütte gab es ein paar Trampelpfade, die auf einem Berg zeigen. 

Am Hang gab es ab und zu ein paar Steine aufeinander gestapelt, das waren die Markierungen, denen wir ab hier folgten.

Immer wieder war es nur Geröll, über das wir geklettert sind und ein Weg war häufig nicht wirklich zu erkennen. Man hat einfach versucht, in die Richtung des nächsten Steinstapel zu laufen.

Zum Glück waren noch ein paar andere mit uns dort auf dem Weg, wobei wir die durch aufziehende Wolken auch nach einer Weile verloren haben.

Ein paar von ihnen haben wir dann am "Aussichtspunkt" wieder getroffen.

Hier ging es wieder Berg ab und wenn keine Wolken waren, konnte man von hier den Gletscher sehen, zu dem wir wollten.

Ab hier gab es noch weniger weg, aber die Felsen waren gut zu laufen/klettern.

Zu dem Zeitpunkt war uns schon klar, dass der Weg runter beschwerlich werden wird, weil wir es nicht mehr vor Sonnenuntergang bis zum Auto schaffen werden.

Aber so nah am Ziel wollten wir nicht umdrehen. 

Auf dem Weg zum Gletscher Tal ließen wir auch den zweiten Rucksack zurück, wir haben mittlerweile fast alle Kleidung angezogen und beschlossen, dass wir dann schneller und beweglicher sind.


Schließlich klärte die Luft auf, als wir unseren Weg bis zum Eis gefunden haben. Wir standen direkt an der Abbruchkante des Gletscher.

Und zwar nicht an einer Aussichtsplattform, sondern direkt davor. Wir könnten ihn anfassen und drauf klettern.

Unter dem Gletscher bildete sich ein Schmelzsee, und über diesem eine Höhle im Eis. Man könnte sogar ein Stück reinlaufen, und die verschiedenen Blautöne bestaunen die Entstand, wenn das Licht durch das Eis fiel. 



Auf dem Rückweg mussten wir nun den Rucksack wiederfinden, aber das hat zum Glück gut geklappt. Der Berg hoch war mittlerweile sehr anstrengend. Immerhin waren wir jetzt schon 7h, meinst steil bergauf, am Wandern.


Auf den schmalen Pfaden, die wir hierher gelaufen sind, war auch langsam die Sicht besser, wobei sich das manchmal sehr schnell änderte.


Den Entgegenkommenden haben wir immer wieder erklärt, wie weit es war. Wir haben auch immer wieder gefragt, ob sie einen Platz in der Hütte haben oder nicht, und geben eine Einschätzung, ob sie es noch zurück schaffen werden. Nach einer Weile haben wir allen empfohlen, um zu drehen. Denn der Weg vom Gletscher zurück zur Hütte wäre im Dunkeln zu gefährlich gewesen. Selbst bei guter Sicht haben wir immer wieder den Weg verloren und mussten ein Stück zurück laufen.

Hier schloss sich ein deutscher uns an, er hatte auch keinen Platz in der Hütte und musste wieder runter zu seinem Auto.

Wir hatten überlegt, ob wir die Nacht dennoch in der Hütte verbringen. Wir hatten zwar keine Schlafsachen, aber genug Ausrüstung und es in der Hütte zur Not auszuhalten, da die Hütte besser ausgestattet war als wir dachten. 

Aber da wir die bessere Ausrüstung hatten, wollten wir den Kerl auch nicht alleine durch den Wald stolpern lassen. Er hatte nicht mal eine Taschenlampe...


Auf dem Weg runter schlossen sich noch ein pa Franzosen und Spanier an, die auch nicht genügend Licht hatten. Wir waren erheblich schneller unterwegs als erwartet, aber dennoch nicht schnell genug. Irgendwann konnte man ohne eine Lampe nicht mehr viel sehen. Und selbst mit hat man immer wieder die Markierungen übersehen und den Weg verloren.


Irgendwann mussten wir aber eine Pause machen, aber da es schon stockfinster war, hat es auch keinen Unterschied gemacht. Hier gingen die Franzosen und Spanier weiter.


Wir konnten noch lange hören, wie sie sich ihren Weg suchten.


Nach einer gefühlten Ewigkeit (19:30) sind wir am Fluss angekommen.

Schuhe aus und Hose hoch... Wir hatten zwar eine tiefere Stelle als am Morgen, erwischt und dementsprechend die Hose nicht weit genug gekrempelt, aber das hat uns auch nicht mehr gestört. Nur noch durch den Fluss. Und auf der anderen Seite wartet unser Bett und vorbereitetes Essen, das nur warm gemacht werden muss.


Im Nachhinein hätten wir einfach die Schuhe anlassen sollen und direkt durch den Fluss gehen. Die Schuhe sind komplett nass und schlammig. Dann wären sie wenigstens sauber gewesen.


Es war einfach beeindruckend, den Gletscher zu sehen und ich werde wehmütig, wenn ich daran denke, dass ich ihn wahrscheinlich nie wieder sehen kann. Wir haben am Gletscher eine Niederländerin getroffen, die uns erzählt, dass sie schon einen Monat zuvor hier war. Und selbst in diesem einen Monat konnte sie sehen, dass der Gletscher kleiner geworden ist.


-Dunedin Steilste Straße der Welt 

Um dem schlechten wetter zu entgehen sind wir über Queenstown weiter in den süden gefahren. Hier ist unter anderem die Stadt Dunedin. Hier gibt es einen Viktorianischen Bahnhof, und auch einige Teile der Stadt sind historische viktorianische Gebäude. Ansonsten gibt es hier noch die steilste Straße der Welt. Insgesamt ist hier wenig passiert von dem es sich zu erzählen lohnt, doch ich werde bilder im fotoalbum am ende des beitrags einfügen.


- Zurück zu den Sternen

Wir sind zurück am Lake Pukaki, als wir ankommen, schaut Janine als erstes nach ihren Flipflops. Zu unserem überraschen stehen sie noch genau da, wo wir sie stehen lassen haben.

Der stellplatz hier ist sehr idyllisch. Spiegelglatter sehen vor uns, hinter die Kulissen der Alpen. Im Umkreis von 2 km gibt es keine befestigte Straße. überhaupt ist da nur eine Straße, und sie ist eine Sackgasse. Manchmal sieht man irgendwo einen anderen Camper. Da wir hier sind weil ich die sterne aufnehmen will, haben wir tagsüber nicht viel zu tun. Naja, es gibt hier auch nichts… Nicht mal eine Toilette. Wir stehen vollkommen abgelegen. Aber wir mixen uns vorzügliche Cocktails. 

~# Cocktailrezepte, mit Nini #~

Vodka mit Limettensaft (der Einfachheit halber aus der Flasche) plus Sprite. Ist altbewährte und lecker. In  Asien haben wir das schon immer wieder gemacht. Vorzüglich! Da hatten wir sogar meistens Eiswürfel drin. Das ist hier in Neuseeland schwierig, die gibt es dann nur in großen Säcken und ist teurer, geht aber auch ohne. 


Gerade neu aus dem Erfinder-Von: Vaileys (der Baileys in der Van Edition) ! Es werden Instant Kaffee, Wodka, Sahne und Zucker benötigt. Der Instant Kaffee wird im Vodka durch Rühren aufgelöst, ein Schluck Sahne und etwas Zucker hinzugefügt - fertig! 



An einem Abend besucht uns noch ein Igel.


Die Mondzyklen sind leider gerade nicht gut, um Bilder zu machen. Es macht soweit draußen nämlich einen enormen Unterschied, ob Mondlicht da ist oder nicht. so sehr, dass die Auf- und Untergangszeiten je um eine Dämmerung von mindestens eine halbe Stunde, eher mehr, verlängert werden. So stehe ich um 5 Uhr auf, um die GoPro und mein Handy in Position zu bringen, um dann Bilder machen zu können, sobald der Mond sich davon gemacht hat. Dann habe ich einen Sweetspot von ungefähr 30 Minuten um Bilder und Videos zu machen, bevor die Sonne schon so weit rauskommt, dass es zu hell wird.


Und dann habe ich darauf gewartet, dass die Sonne wieder ganz raus kommt, um mich aufzuwärmen. Immerhin haben wir auf der Südhalbkugel Herbst und wir sind in der Nähe der Alpen. Ich wollte Janine nicht aus dem Bett jagen, wenn ich als Eisklumpen unter die decke griche.


Es waren schöne Tage. Kein Luxus, keine Termine, keine Aufgaben. Wir haben Spaziergänge gemacht. Sonnenaufgänge und Untergänge gesehen, viel gelacht, geredet und einfach im Moment gelebt. Wir haben den See beobachtet, wie er sich immer wieder verändert hat. den einen tag war er spiegel klar und das Alpen Panorama hat sich darin gezeigt, den anderen tag hatten wir hohe wellen.


- Ihr dürft hier nicht campen... Aber bleibt doch noch eine Nacht…

Am zweiten Tag kommt morgens ein Auto abgerollt und bleibt neben uns stehen. Ein Mann klopft an unser Auto. Er ist vom Council. Für dieses Gebiet wurden die Bestimmungen geändert - freedom camping (freies campen), wie wir es machen, ist nicht mehr erlaubt. Aber hier zeigt sich, mal wieder, dass die Kiwi eine andere Mentalität haben. Der Mann fragt uns, wie es uns geht, woher wir sind und am Schluss des Gesprächs meint er, solange wir kein Feuer machen, können wir noch eine weitere Nacht hier stehen bleiben. 


Wir sind sehr sehr traurig, als wir am nächsten Tag diesen wunderschönen Platz verlassen müssen.



-National Gericht 

Im Letzten Beitrag haben wir ja schon die nationalen Gerichte angesprochen. Wir haben auf der Reise immer wieder mal Personen aus verschiedenen Ländern gefragt, was sie dazu denken. Die häufigsten Aussagen waren wohl Dinge wie: Haxe, Bratwürstchen, Frankfurter Würstchen, Schnitzel, Spätzle. Auffällig dabei ist, dass fast alles fleischhaltig ist. In der Regel wird eine regionale Spezialität genannt. Wir kommen aber zu einem anderen Schluss. Wenn man deutsche im Ausland fragt, was sie vermissen, dann wird eine Sache fast immer genannt.


Brot.

(Unser platz zwei sind Kartoffeln)


Auf unserer Reise haben wir kaum eine Bäckerei gefunden, die ein Brot backt, das mit dem deutschen Brot vergleichbar ist.

Auch deutsche Restaurants sind im Ausland kaum zu finden. Im Vergleich dazu kann man Thai, Italienisch, Chinesisch und Indisch überall finden. Man könnte Dönerbuden als Deutsches Restaurant zählen, aber die Diskussion will ich eigentlich nicht aufmachen.





📷 hier gibt es weitere tolle Bilder:

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